Markenstrategie: Konzept und Vorgehen Markennamen von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen Marken- und Künstlernamen von Sängern, Schauspielern, Sportlern und sonstigen Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens Markenlogos: Wortmarke, Bildmarke/Symbole und Charaktere Slogans: Kurze,  markante Phasen zur Marke und ihrer USP
 
 
 
   
  Powered by Google
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T V V W X Y Z #

3M
Die erste große Innovation brachte das 1902 von fünf Geschäftsleuten gegründete
Unternehmen 1904 hervor, als ein Bergbauprojekt zu scheitern drohte und das Unter-
nehmen den übrig gebliebenen Sand in ein revolutionäres neues Produkt verwandelte:
Schmirgelpapier. Der Firmenname geht zurück auf das ursprüngliche Betätigungsfeld
als "Minnesota Mining and Manufacturing". Heute zählen über 60.000 Produkte zum
Leistungsangebot, die auf rund 100 Basistechnologien zurückgehen. Dei bekanntesten
Markennamen des Unternehmens sind "Scotch"-Klebebänder und "Post-it"-Haftnotizen
(vgl. hierzu auch die Evolution des > 3M-Logos).

4711

Der Entstehung der heute etwas altertümlich anmutenden Duftwassermarke geht ein
78 Jahre dauernder, kurioser Streit um die Rechte an der seit 1709 von Johann Maria
Farina im Geschäftsverkehr verwendeten Duftmarke "Farina" voraus. Farina selbst
umschrieb seine Erfindung mit "Eau de Cologne". Wasser von Köln. Auch wenn es
eine Weile - knapp 100 Jahre - dauerte, bis eine Reihe von Nachahmern auf den
Plan traten, so war deren Vorgehen selbst für heutige Verhältnisse dreist. Der
Bekannteste von ihnen? Wilhelm Mühlens.

Der geschäftstüchtige Unternehmer kaufte 1803 einem nicht zur Kölnisch-Wasser
Familie Farina gehörenden Farina aus Italien seine Namensrechte ab und verkaufte
diese zwischen 1804 und 1824 über 25 Mal weiter. In einem Gerichtsverfahren 1832
wurde Mühlens wegen "Namensmissbrauch" verurteilt und verlor, wie seine Ge-
schäftspartner auch, das 1803 erworgene Namensrecht. Um weiter als "Farina"
firmieren zu können, nahm Wilhelm Mühlens Sohn Peter Joseph Mühlens einen aus
Mortara, Italien stammen Herrn Farina als Teilhaber mit auf, der allerdings 1847 ver-
starb. Mit dem 1862 neu in Kraft getretenen Namensgesetz durfte nur noch der Name
eines Teilhabers als Firmenname benutzt werden, so dass Mühlens erneut die Na-
mensrechte verlor.
Daraufhin ließ er 1865 den Tagelöhner Ludwig Franz Farina aus Lesmo in Italien
nach Köln holen und ein gleichnamige Firma eintragen. Er selbst löschte daraufhin
seine Firma, um sich von diesem drei Tage später die Firma "Franz Maria Farina in
der Glockengasse 47 der Post gegenüber" übertragen zu lassen. Nach seinem Tod
1873 übernahm sein Sohn Ferdinand Mühlens die Geschäfte. 1878 kam es dann
erneut zu Rechtsstreitigkeiten um einen angeblich 1792 geschlossenen Vertrag
seines Großvaters mit einem gewissen Francois Marie Farina (Carl Franz Farina).
Da er den Vertrag nicht vorlegen konnte, verlor er den Prozess und drei Jahre
später durch ein richterliches Urteil auch endgültig die Namensrechte an "Farina".
Daraufhin löschte er sein Unternehmen und gründete eine neue Firma mit Namen
"Eau de Cologne- und Parfümerie-Fabrik Glockengasse No.4711 gegenüber der
Pferdepost von Ferdinand Mülhens", in den auch der auch der heute weithin be-
kannte Markenname Eingang fand.

Der Name des "aqua mirabilis", des Wunderwassers, geht zurück auf auf das Jahr
1794 als französische Truppen kurz vor Köln standen. Auf Vorschlag der Wacht-
kommission genehmigte daraufhin der Stadtrat "alle Häußer der Stadt ohne Unter-
schied nummerieren ... zu lassen
" (Ratsprotokoll HAStK, Bestand 10, Nr. 241,
Blatt 216f.), um besser Gegenmaßnahmen planen zu können. Das Wilhelm von
Lemmens Witwe gehörende Haus in der Glockengasse erhielt daraufhin die Haus-
Nr. 4711 und 1997 mit Wilhelm Mühlens einen neuen Besitzer. Als Berufsbezeichnung
stand im damaligen Adressverzeichnis noch "in Speculationsgeschaeften" und nicht
"Herstellung von Kölnisch Wasser". Erst ab 1803 stellte Mühlens dort sein Duftwasser
her und verkaufte es unter dem Namen "Kölnisch Wasser - Franz Maria Farin in der
Glöcknergasse No. 4711 in Cöln". 1811 wurde die durchlaufende Nummerierung
abgeschafft und durch die heute übliche straßenweise Nummerierung ersetzt. Aus
der Glockengasse Nr. 4711 wurde so die Glockengasse Nr. 12. Mühlens Enkel
Ferdinand Mülhens schließlich kam auf die Idee, die alte Hausnummer stärker her-
vorzuheben und ließ die Zahlenkombination 1881 als Markenzeichen eintragen,
just in jenem Jahr als er endgültig die Rechte an der Marke "Farina" verloren hatte.

501
Die berühmte Jeans von > Levi's erhielt ihren "Namen" bereits 1890, als Levi Strauss
den einzelnen Produktionschargen Nummern zuordnete. Genietete Jeans mit geknöpftem
Schlitz erhielten die Nummer 501.

7-Eleven

Als Pionier des Convenience Shopping wurde das Unternehmen 1927 von der Southland
Ice Company in Dallas, Texas als Tote'm gegründet. Die ersten Filialen waren als als
"Tote'm Stores" bekannt, abgeleitet vom englischen Begriff für das Wegtragen der
Einkäufe: "tote" them (the purchase) away. 1946 wurde das Unternehmen in seinen bis
heute bekannten Markennamen umbenannt, um die neuen, verlängerten Öffnungszeiten
der Geschäfte von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr abends an 7 Tagen in der Woche zu
verdeutlichen: "7-Eleven". 1999 erfolgte schließlich auch die Umbenennung des
Unternehmens selbst von "The Southland Corporation" in "7-Eleven, Inc.".


8x4

Der Markenname entstand Anfang der 50er Jahre als Beiersdorf das erste Deodorant
mit desodorierender Wirkung auf den Markt brachte. Der neue Deo-Wirkstoff "Hexachlor-
Dihidroxi-Diphenylmethan" bestand aus 32 Buchstaben (=8x4), woraus der ungewöhn-
liche Markenname abgeleitet wurde.


911

Das legendäre Modell aus dem Hause Porsche wurde 1963 auf der IAA in Frankfurt als Nachfolger des Porsche 356 vorgestellt. Ursprünglich sollte der neue Sportwagen 901
heißen, doch da sich Peugeot alle dreistelligen Zahlen mit einer Null (bzw. einem O) in
der Mitte hatte schützen lassen (ursprünglich zum Verdecken der Antriebskurbel) und Einspruch einlegte, entschloss man sich bei Porsche kurzerhand, den Wagen mit 911
zu bezeichnen. Bei der urspünglichen Zahlenkombination 901 handelte es sich um die Konstruktionsnummer des Motors, die rein numerisch vergeben wurde und keine
inhaltliche Bedeutung hatte. Heute schon!


Weitere Markennamen? Sollten Sie noch weitere "Marken & ihre Geschichte" kennen, so würden wir uns über
eine E-Mail von Ihnen an info@markenlexikon.com sehr freuen.


   

Hier geht's zur Startseite von Markenlexikon.com