Erfolgsfaktor Markenname - Wie Unternehmen gute Markennamen entwickeln, etablieren und schützen  
                         
                      von Volker Bugdahl (2005) 
                       
                                               
                         Das Buch von Volker Bugdahl, seines Zeichens Chemiker und seit  
                      1994 Markenverantwortlicher bei der Degussa in Hanau, passt in  
                      keine gängige Schublade. Das Buch ist skuril (was nicht heißen  
                      soll,
                      dass es schlecht ist, nur anders!). Sowohl der Inhalt als  
                      auch  
                      der 
                      Aufbau sind  merkwürdig, einfach nicht so, wie man es auf  
                      den 
                      ersten 
                      Blick beim Lesen   des Buchtitels  erwarten würde.  
                       
                      Das Buch ist eine wahre Fundgrube für all diejenigen, die 
                      nach 
                       
                      reichlich Beispielen für erfolgreiche Namen und Logos aus mehre- 
                      ren Jahrzehnten suchen. Der Autor breitet seine umfangreiche 
                       
                      Sammlung aus. Nur gehören zur Sammlung auch 22 Seiten Mar- 
                      kenpoesie,
                      
                      wie das Beispiel von S. 146 in der Bildleiste oben  
                      deutlich 
                      
                      macht.
                      
                      Der "angewandte Markenhumor" am Schluss ist  
                      ganz nett, 
                      
                      aber
                      
                      zu Lachsalben reicht es dann doch nicht. Auch  
                      die Beschreibung
                      
                      der bei der Degussa entwickelten "Marken- 
                      datenbank" 
                      scheint 
                      
                      für
                      
                      Externe nur bedingt relevant zu sein und 
                       
                      der 9-seitige 
                      Exkurs 
                      
                      zum                      "Ampelmännchen" scheint  eher etwas  
                      für Liebhaber 
                      zu sein,
                      
                      passt aber 
                      nicht 
                      so recht  zur  Erwartungs- 
                      haltung an ein 
                      Buch                      über 
                      den Erfolgsfaktor Markenname. Wer sich von 
                      diesen Vorurteilen 
                      frei machen kann 
                      und  
                      auch einmal                      über den
                      Tellerrand schnöder Namensfindung blicken möchte, 
                      wird von
                      Bugdahls Ausführungen ab Seite  
                      123 hellauf begeistert 
                      sein. 
                       
                      Alle anderen sollten sich einfach auf die 122 Seiten davor beschränken, die mit den Ursprüngen der Markennamen be- 
                      ginnen, wobei insbesondere Eigennamen, Abkürzungen und Namenskürzel sowie Kontraktionen und Wortkombination- 
                      en anhand unzähliger Beispiele veranschaulicht werden. Auch Ortsangaben, Städtenamen, religiöse Namen, Götter- 
                      namen und eine Vielzahl weiterer Namensquellen werden beispielhaft erläutert, bevor noch kurz Bildungsmechanis- 
                      men von Slogans genannt werden. 
                      In den darauffolgenden Abschnitten beschreibt Bugdahl, wie Markennamen mit Hilfe unterschiedlichster Techniken 
                      geformt werden können. Hierzu zählen insbesondere 
                       
                      > Umkehrung (einfach, didaktisch; Richtung, Bedeutung; Ambigramme, optische Effekte und semantische Intuition) 
                      > Rhythmus und Verdopplungen (Kloninge, Doppelmoppler und Zwiebacke)  
                      > Prototypensemantik (First Call, Wortschöpfungen; inkl. Exkurs zum (zu vermeidenden) Geschlecht von Marken) 
                      > Paronomasie (Hör- und Schreibfehler, z.B. Substitution und Trittbrettfahren) 
                      > 
                      Symmetrie (Spiegel-/Dreh-/Rotationssymmetrie und Palindrome)  
                       
                      Im Anschluss hieran werden zunächst Beispiele für schwache Markennamen aufgeführt, u.a. lobende und beschrei- 
                      bende Namen, Modenamen (z.B. Trendbegriffe, Pseudolatein, Internetzeichen, Zahlen, X-erei) und Namen mit man- 
                      gelnder
                      Globalität, bevor Bugdahl Bewertungsverfahren für Markennamen erläutert. Hierzu zählen die ERFOLGS-,
                       
                      VENUS- 
                      und MARKE-
                      Methode sowie das semantische Differential. 
                      Ausgehend von den 36 Strategemen der Chinesen (Tan) leitet der Autor im folgenden Kapitel Anregungen für die  
                      Markenstrategie ab (was schon einen Touch Esoterik versprüht), erläutert den Morphologischen Kasten als Struk- 
                      turierungsinstrument und geht im Anschluss daran auf Markenformen- und Inhalte ein, erläutert die wichtigsten  
                      Funktion der Marke, beschreibt 
                      zenrale Parameter des Markenumfeldes und benennt die wichtigsten strategischen 
                      Ziele 
                      Auf Seite 111 bis Seite 122 schließlich begründet Bugdahl, warum Markenrecherchen zwingend geboten sind, be- 
                      nennt
                      die wichtigsten On- und Offlinedatenbanken, erläutert Ähnlichkeitsrecherchen und erklärt, wie Recherchen  
                      nach
                      Bildmarken selbst oder von Recherchediensten durchgeführt werden können. Danach geht's dann, wie be- 
                      schrieben, eher ungewöhnlich weiter. Der an Fachwissen interessierte Leser legt das Buch an dieser Stelle aus  
                      der Hand, 
                      der an Besonderheiten und Kuriositäten von Namen und Logos interessierte Leser wird sicherlich bis   
                      auf 
                      Seite 166 
                      weiterlesen. Fazit: Ein ungewönliches Buch, aber warum aucn nicht?  
                       
                       
                      Die besten Zitate aus Volker Bugdahls Buch finden Sie >> hier 
                      Den ungewöhnlichen "Erfolgsfaktor Markename" finden Sei bei   
                       
                       
                     |