Marketing spüren - Willkommen am Dritten Ort
Christian Mikunda (Februar 2007)
"Die erfolgreichen Erlebniskonzepte der Gegenwart ver-
binden die Sehnsucht nach dem Entertainment mit ehrlichen,
großen Gefühlen, mit echten Materialien und hochwertigem Design, mit Lebenshilfe im Alltag, mit der Seelenmassage
zwischendurch für den gestressten Kunden. Kurzum: Die Erlebnisgesellschaft ist erwachsen geworden." (S. 17)
"Der emotionale Mehrwert von Entertainment im Marketing
hat sich sowohl langfristig als imagebildender Faktor als
auch direkt am Ort des Geschehens bewährt. Denn Erleb-
nisse steigern die Aufmerksamkeit. erhöhen die Verweil-
dauer und wirken unmittelbar verkaufsfördernd." (S. 19)
"Erlebnisse öffnen .. den Kunden für Botschaften." (S. 21)
"Ein Erlebnisort bringt den Konsumenten dazu, alle Möglich-
keiten und Angebote am Point of Sale abzugrasen." (S. 21)
"Erlebnisse ... [machen] aus jedem Lebensraum einen Verkaufsort im weitesten Sinn." (S. 27)
"Nur wenn die Besucher einern Ort als Ganzheit wahrnehmen, funktioniert das entscheidende Spiel von
Kernfunktion, für die man kommt, und Zusatzfunktion, wegen der man lange bleibt." (S. 45)
"Durch den Boom der Freizeitparks ist in den letzten Jahren auch in Europa das Bedürfnis nach begehbaren
Erlebniswelten gestiegen." (S. 52)
"Erlebnisse für Erwachsene bieten heutzutage die Messen und die inszenierten Markenausstellungen,
die Brandlands." (S. 52)
"Für Messen und Brandlands gilt .. , dass das Live-Erlebnis, die tatsächlich gemachte Erfahrung, einen höheren
Erinnerungswert hat als bloße Werbung oder konventionelle PR." (S. 53)
"Bei der Autostadt [erklären] die Markenpavillons Audi, Seat, Skoda, Bentley, VW, die im Park verstreut sind ...
überhaupt nichts über die Marken, sondern [sie] sind nur dazu da, die Emotionalität der Marken aufzuladen
und
ihr
Image zum Glühen zu bringen." (S. 54; ähnlich S. 61 (s.u.))
"Wenn die eigentliche Stärke eines Produktes, die hinter der Oberfläche verborgen ist, durch eine strategische
Enthüllung nach außen gebracht wird, ensteht ein Aha-Effekt, der den tatsächlichen Image-Kern erst spürbar
macht." (S. 59 )
"Brandlands ... sind nicht erklärend. Sie laden stattdessen die Marke auf, sollen das Image der Marke zum
Leuchten bringen." (S. 61)
"Die Verpackung gibt immer einen Image-Kommentar auf das Verpackte ab." (S. 65)
"Messen und Ausstellungen ... bieten hohe Schaulust und großen Erlebniswert. [...] Sie sind Orte, an denen
Geschichten für Erwachsene erzählt werden." (S. 77)
"Das Problem an den Messen ist nicht der Messestand, das Problem ist das Messegelände!" (S. 80)
"Das Erlebnis des Ortes selbst [ist] die wichtigste Grundvoraussetzung für den Erfolg der Veranstaltung
[z.B. einer Messe oder Ausstellung, Anm. K.K.]." (S. 83)
"Bespielte Plätze und ihre Events bestärken unser Community-Gefühl, unser Feelilng von Heimat." (S. 97)
"Flagship Stores sind .. auch "begehbare Werbung" und müssen daher über das Werbebudget mitfinanziert
werden." (S. 140)
"Entweder der Shop wird zum Tempel, zur Kathedrale, mit allen Anzeichen eines sakralen, Ehrfurcht ge-
bietenden Ortes. Oder der Shop ist wie ein begehbares Lifestyle Magazin, das man nicht durcblättert,
sondern eben durchwandert." (S. 141)
"Im Armani Flagship Store des Bellagio Hotels in Las Vegas .. [veredeln] Pyramide, Ei und Sarkophage die
Waren
zu anbetungswürdigen
Reliquien einer Gottheit des Konsums." (S. 144)
"Ich betrete einen Flagship Store irgendwo auf der Welt und empfinde auf Grund der Versatzstücke sakraler
Architektur ein Gefühl der Erhabenheit, der Größe und Meditation, das sich auf das Sortiment, das Image
des
Unternehmens und nicht zuletzt auf meinen Seelenzustand überträgt." (S. 146f.)
"Bei Luxusmarken [kauft man] bekanntlich nur zur einen Hälfte die Qualität, und zur anderen Hälfte die
emotionale Aufladung. Modeschöpfer werden wie Gurus verehrt, die Marke ist Kult, der Verkaufsraum ..
der Ort der Verehrung." (S. 147)
"Produkte [sind] in größere Lebens- und Genusszusammenhänge eingebunden, den Lifestyle." (S. 148)
"Der Flagship Store wird zum begehbaren Lifesyle-Magazin mit hoher Verweildauer." (S. 148)
"Für alle Normalsterblichen ... haben Lifestyle-Shops eine ... unwiderstehliche, oftmals unterschätzte kulturelle
und gesellschaftliche Funktion. Sie schulen den Blick für einen bestimmten Lebensstil, auch wenn man ihn sich
gerade noch nicht leisten kann." (S. 150)
"Der Mega Store wird zum Wunderland der Navigation am P.O.S." (S. 152)
"Concept Stores sind .. abwechslungsreiche, begehbare Bühnen, die aus einem Einkaufsviertel ein Unter-
haltungsviertel machen." (S. 162)
"Jeder Shop sagt nach außen, was sich hinter seiner Fassade verbirgt." (S. 167)
"Träume eines totalen Service werden heute durch ein Convenience Entertainment wahr, das alles Schwere,
alles,
was Zeit kostet, alles Unangenehme aus dem Alltagsablauf entfernt." (S. 180)
"Zwischenorte [z.B. Konzern-Atrien, Hotel-Lobbys und VIP-Lounges, Anm. K.K.] ... sind ideale Orte, um mit
neuen Zielgruppen Kontakt aufzunehmen oder bestehende Kunden mit einem emotionalen Geschenk zu
verwöhnen." (S. 197)
"Erlebnisse [breiten sich] immer mehr aus, werden zu allgegenwärtigen "Eine-Minute-Ferien", die sich
im
Vorübergehen konsumieren lassen." (S. 225)
"In Dubai, dem arabischen Gegenstück von Las Vegas, soll das große Staunen über Erlebnisse den
irgendwann
einmal versiegenden Ölfluss ersetzen." (S. 226)
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