Marketing spüren - Willkommen am Dritten Ort
Christian Mikunda (Februar 2007)
Wau! Mikundas Buch bietet auch in der 2. Auflage wieder
ein-
drucksvolle Leseerlebnisse
von der ersten bis zur
letzten
Seite. Ein
absolutes Muss für
jeden, der sich
mit Erlebnis-marketing, Markenerlebnissen und Dritten
Orten
befasst.
Auf 232 Textseiten beschreibt Mikunda (inhaltlich fast unver-
ändert gegenüber der 1.
Auflage)
das ganze Spektrum
an
Erlebnisangeboten: Von den "Brandlands", "Messen & Exos"
sowie "Stadt Events", "Urban Entertainment Centern" und
"Hip
Lokalen", über "Flagship" und "Concept Stores"
sowie "Design
Malls"
bis zu "Optimierten Orten" und "Bricks & Clicks" sowie
"Lobbys und Lounges" und dem
"Neuen Wandern".
Es gelingt dem Autor auf eindrucksvolle Weise, was er im
Buch-
titel verspricht: Dass wir Marketing spüren und in die
Logik
und Bedeutung der Dritten Orte eindringen. Sein Buch ent-
geistert zugleich künstliche Scheinwelten und der Autor plädiert
nachvollziehbar für echte, authentische
Erlebniswelten:
"Die erfolgreichen Erlebniskonzepte der Gegenwart verbinden die Sehnsucht nach dem Entertainment mit ehrlichen,
großen Gefühlen, mit echten Materialien und hochwertigem Design, mit Lebenshilfe im Alltag, mit der Seelenmassage
zwischendurch für den gestressten Kunden. Kurzum: Die Erlebnisgesellschaft ist erwachsen geworden." (S. 17)
Ausgangspunkt seines locker geschriebenen Buches bildet ein kurzes Kapitel darüber "Warum Erlebnisse verkaufen".
Im Anschluss daran erläutert Mikunda
anhand von "Landmark", "Malling", "Concept Line" und "Core Attraction" sein "Re-
zeptbuch
der neuen Erlebniswelten".
Den Rest des Buches widmet er den bereits oben genannten Erlebnisangeboten,
die er in die folgenden fünf Erlebnissphären einteilt und nacheinander anhand aktueller Beispiele veranschaulicht:
> Besuch bei Marke und Werk - Brandlands sowie Messen & Expos
> Ausgehen und Feste feiern - Stadt-Events, Urban Entertainment Center und Hip Lokale
> Einkaufsorte als hochwertige Unterhaltung - Flagship Stores, Concept Stores und Design Malls
> Convenience Entertainment - Optimierte Orte und Bricks & Clicks
> Mood Management - Lobbys & Lounges und das Neue Wandern
Neu an der 2. Auflage sind zum einen kurze Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels, zum anderen eine
16-seitige farbige Bilderstrecke in der Buchmitte, die einen zumindest visuell in erlebnisorientierte Ansätze spürbaren
Marketings
eintauchen lässt. In der 1. Auflage war dies noch audio-visuell in Form von fünf Videoclips zu den fünf
Hauptkapiteln möglich (auf einer
Begleit-CD), die ich schmerzlich vermisst habe. Dafür hat Mikunda die neue Auflage
hier und da erweitert, z.B. um "Hotel sans chambres" (S. 136f.) und "Das Selfridges-System" (S. 173ff.). Auch
hat Mikunda die 2. Auflage um ein Nachwort ergänzt, in dem er auf sechs Seiten über "What's hot, what's new?"
schreibt,
u.a. über "Experience
Snacking",
"Public Viewing" und "Dubailand". Den Abschluss bilden wieder ein Glossar
mit den wichtisten Begriffen
aus dem Buch und eine 11-seitige Übersicht mit "Adressen" unzähliger Erlebnisorte, z.B.
dem
"Atelier Renault", "The
Eye of London" und dem "Guinness Storehouse".
Wer sich für weiterführende Literatur von Mikunda interessiert, dem sei das folgende Buch des Autors wärmstens
empfohlen,
da es Marketing spüren inhaltlich auf perfekte Weise ergänzt, indem es stärker umsetzungorientiert
ausgerichtet ist. Anhand von drei möglichen Ansatzpunkten zeigt es auf, wie sich unwiderstehliches Marketing
realisieren lässt:
>> Der verbotene Ort oder Die inszenierte Verführung (2. Auflage, 2005)
In "Der verbotene Ort" geht Mikunda schwerpunktmäßig auf die strategische Dramaturgie zur Schaffung unwider-
stehlicher Erlebnisse
ein. Insbesondere diskutiert er darin die drei folgenden Themenbereiche:
> Psychologie - Brain Scripts, Inferiential Beliefs, Cognitive Maps, Time-Line, Antizipation und Sentence Frame
> Dramaturgie - 24 dramaturgische Kunstgriffe wie z.B. "Image-Verschiebungen", "Frames" und "Das Geheimnis"
> Systeme - das größere Ganze, eingeteilt in die 4 Systeme "Malling", "Serial", "Virtuality" und "Sozio-Dramaturgie"
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