Entstehung von Marken (Historie)
(1) Altertum
Marken sind so alt wie der überregionale Handel
im
Altertum. Bereits zu den Glanzzeiten der ägyptischen,
griechischen und römischen Reiche gehörten erste
Markierungen zum Handelsgeschehen. So finden sich
zum Beispiel bereits auf bemalten Vasen aus dem 6. Jahrhundert
vor Christus Insignien des Künstlers. Garantiezeichen
für den Feingehalt von Edelmetallen
sowie Meister-Markierungen und Werkstattzeichen,
z.B. Steinmetzzeichen bei öffentlichen Bauten, gehören
ebenfalls zu frühen Vorformen von Marken.
(2) Mittelalter
Die im Mittelalter verwandten Herkunfts-, Eigentums
und Zunftzeichen (Meister- und Gütezeichen) wie z.B.
die Meißener Schwerter können ebenfalls als Vorläufer
heutiger Marken angesehen werden. Während die in Zunftrollen
eingetragenen Meisterzeichen die Identifi-
zierung des Herstellers einer Ware ermöglichte,
markierten Gütezeichen die im Rahmen von Marktveranstaltungen
ermittelten Qualitätsniveaus
von erbrachten Leistungen.
(3) Industriealisierung
Als Folge der Industrialisierung und der damit einhergehenden
Massenproduktion standardisierter
Produkte und aufgrund der zunehmenden Distanz
zwischen Hersteller und Konsument entstanden viele
noch heute bekannte Marken (Jahr der Registrierung in Klammern),
wie z.B. Coca-Cola (1886), Maggi (1887)
und Persil (1907).
(4) 50er bis 80er Jahre
Seit den 50er Jahren haben sich Marken parallel zum
Bedeutungszuwachs von Marketing insgesamt konti-
nuierlich weiterentwickelt. Während zunächst Herstellermarken
dominierten, gewannen in der zweiten Hälfte der 60er
Jahre Handelsmarken an Bedeutung.
Diese führten in den 70er und 80er Jahren zu einer
zunehmenden preisliche Marken-polarisierung in Luxus-
und Billigmarken à la "mit dem Porsche zu Aldi".
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Die Entwicklung hin zur Dienstleistungsgesellschaft und
die zunehmende Globalisierung in den 80er und 90er
Jahren spiegelte sich im Bedeutungszuwachs Inter-
nationaler Marken wider (vgl. zum Beispiel "Pantene"
von Procter & Gamble). Auch gewannen Investitionsgüter-
und Dienstleistungsmarken, wie zum Beispiel "Intel"
mit
"Intel inside" (Ingredient Branding) oder "McDonald's"
an Bedeutung.
Graphische
Übersicht
(5) 90er Jahre bis heute
Seit den 90er Jahren sind darüber hinaus verstärkt
lokale, Stadt- und Regionalmarken (zum Beispiel "Die
Pfalz") als Gegengewicht zu globalen Marken entstanden.
Sie be-
wirken eine zunehmende quasi-räumliche Polarisierung
von Marken. Nicht zuletzt sind Weltmarken aufgrund des Fusions-
und Übernahmebooms der 90er Jahre ent-
standen oder haben sich verändert, wie beispielsweise
"DaimlerChrysler" und "Europcar" (vormals
"InterRent") zeigen. Auch sind neue "künstlich"
geschaffene Markennamen eingeführt worden wie zum Beispiel
"Aventis", hervorgegangen aus "Hoechst"
und "Rhone Poulenc" oder "E.On", entstanden
durch die Fusion von "Preussen Elektra" und "Bayernwerk".
Zugleich spielen Personenmarken aus Musik, Film, Sport,
Mode und
Kunst, wie zum Beispiel "Madonna", "James
Bond",
"Franz Beckenbauer", "Claudia Schiffer"
oder "Pablo Picasso" eine immer größere
Rolle in der Markenwelt.
Auch der Internet-Boom mit unzähligen Internetmarken
und -adressen (Domains) hat in den letzten Jahren die Markenentwicklung
neue Impulse gegeben. Ob "Amazon", "Ebay"
oder "Google", aus Domains sind in kürzester
Zeit weltweit bekannte Markennamen geworden.
Begriffliche Grundlagen
Ansätze der Markendefinition
Downloads: Markenaufbau
(Konzeption)
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