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ThyssenKrupp - Die heutige
ThyssenKrupp AG ging genauso wie das Logo auch
aus den beiden Stahldynastien der Familien Krupp und Thyssen
hervor. Während
Friedrich Krupp (1787-1826) 1811 in Essen mit zwei Teilhabern
eine Fabrik zur Her-
stellung von Gussstahl englischer Qualität gründete,
die er fünf Jahre später als
alleiniger Teilhaber komplett übernahm, begann August
Thyssen (1842-1926) 1867 und damit mehr als 55 Jahre später
zusammen mit seinem Schwager Bicheroux in Duisburg seine
unternehmerische Karriere mit der "Thyssen, Fossoul
& Co.". Nach vier erfolg-reichen Jahren verließ
Thyssen das Unternehmen, um sich mit seinem Vater als Teilhaber
erneut selbständig zu machen. 1871 gründete er
in Styrum bei Mühlheim an der Ruhr das Bandeisenwerk
Thyssen & Co. Nach turbulenten Jahrzehnten, u.a. dem
Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, waren beide Unternehmen
noch immer in Familienbesitz.
Der Bogen - Die August Thyssen-Hütte AG führt
im April 1967 ein neues Logo ein,
das sich an den seit den 1920er-Jahren üblichen Bildzeichen
orientiert, die in der Regel
auf Kreis, Vieleck und Buchstabenkombinationen beruhen.
Ein aus dem Anfangsbuch-staben des Namen Thyssen entwickeltes
"lichtes T" erlaubte eine Kombination mit den
Traditionszeichen der inzwischen erworbenen Unternehmen
und entsprach damit dem Wunsch, die Konzernzugehörigkeit
zu diesem Zeitpunkt auch nach außen zu doku-mentieren.
Mit der Übernahme der Kapitalmehrheit an der Rheinstahl
AG 1973 schien es zunächst selbstverständlich,
dass das neue Unternehmen auch das Thyssen-Rahmenzeichen
verwenden würde. In gut zweijährigen Gesprächen
wurde jedoch der Vorstand von
der Modernität und dem Symbolgehalt des Rheinstahl-Bogens
(vgl. Link zur Abb. weiter unten) überzeugt, weshalb
Anfang 1976 beschlossen wurde, "den Thyssen-Bogen
als einheitliches Firmenzeichen für alle in- und ausländischen
Unternehmen der Thyssen-Gruppe einzuführen. Er soll
sozusagen den 'Bogen über allen Thyssen-Aktivitäten'
symbolisieren." Während der gelbe Schriftzug
"Rheinstahl" durch den blauen Schriftzug "Thyssen"
ersetzt wurde, blieb der Bogen als verbindendes Element
für einen verän-derten, größeren Konzern
erhalten. Auf diese Weise wurden 1976 beide Firmenidenti-
täten in einer gemeinsamen Marke vereint.
Die 1871 gegründeten
Rheinischen Stahlwerke wählten 1958 den "Rheinstahl-Bogen"
als Logo, der auf einen Entwurf des Hamburger Werbegrafikers
Schierning zurückging. Dieser hatte sich von der eigenwilligen
Form des Rheinstahl-Pavillons auf der Hannover Messe 1955
inspirieren lassen. In mühevoller Detailarbeit wurde
das kombinierte Wort-
Bild-Zeichen entwickelt, dessen Bogenkurven nicht durch
eine einfache mathematische Formel zu bestimmen waren. Als
Farben wurden als Hinweis auf den Firmensitz die Stadtfarben
Essens, blau und gelb, gewählt.
Logo-Historie
von Thyssen und Krupp
Die drei Ringe - Seit
1875 kennzeichnen drei Ringe weltweit die Erzeugnisse der
Firma Krupp und erinnern zugleich an Alfred Krupps Erfindung
des nahtlos geschmiedeten und gewalzten Eisenbahnradreifens,
die 1853 in Preußen patentiert worden waren. Die drei
übereinandergelegten nahtlosen Eisenbahnradreifen ließ
sich Alfred Krupp bereits 1875 als Markenzeichen des Unternehmens
eintragen (vgl. Link zur Abb. oben).
Vor 1875 versah Alfred Krupp seine Stahlerzeugnisse zunächst
mit so genannten Stahl-marken zur Qualitätsunterscheidung
und Prägestempeln wie "Krupp zu Essen" (1839),
"Fr. Krupp bei Essen" (1840) oder "Fr. Krupp
bei Essen in Preußen" (1841). In den spä-
teren Jahren hieß die Aufschrift dann nur noch "Fr.
Krupp" oder einfach "Krupp". Erst
der Erlass des Reichsgesetzes über Markenschutz vom
30. November 1874 gab Alfred Krupp den Anstoß für
die Entwicklung eines eigenen Firmenlogos. Aus den daraufhin
angefertigten Entwürfen wählt er das Dreiringzeichen
aus. Es zeigt drei in pyramidaler Anordnung aufeinander
gelegte (nicht miteinander verschlungene) Doppelringe, die
als Radreifen von Eisenbahnrädern gedeutet werden.
Diese Drei Ringe werden am 9. Dezember 1875 beim Königlichen
Kreisgericht Essen als Fabrikzeichen der Firma Fried. Krupp,
"für Stahl und Eisen sowie Stahl- und Eisenwaren"
erstmals eingetragen. Außer in Deutschland ist das
Dreiringzeichen vor dem 1. Weltkrieg noch in 56 ausländischen
Staaten geschützt. 1994 endete der Schutz in der ursprüng-lichen
offenen Form. Bis zur Fusion mit der Thyssen AG wurde die
modernere Version
mit den schwarz ausgefüllten Ringen verwendet, die
bereits 1934 zusätzlich als Waren-zeichen angemeldet
worden war.
Das gemeinsame Logo - Zur optimalen Integration der
Identitäten der beiden alten
Konzerne Thyssen und Krupp, zur Widerspiegelung ihrer Herkunft
und Tradition sowie
zur Nutzung der hohen Bekanntheit beider Logos wurden diese,
im Gegensatz zu an-
deren fusionierten Unternehmen, nicht durch einen völlig
neuen Auftritt ersetzt, sondern kreativ miteinander kombiniert.
Zur schnelleren Identifikation aller Mitarbeiter mit dem
neu geschaffenen Unternehmen wurden sie in den Entscheidungsprozeß
mit einbezogen und weltweit dazu aufgerufen, Ideen für
das neue Logo zu entwickeln. Die Reaktion übertraf
die Erwartungen. Rund
5.000 Vorschläge von über 1.100 Mitarbeitern -
davon ein Drittel aus dem Ausland -
waren ein eindeutiger Beweis dafür, mit welcher Begeisterung
dieser Schritt zu einer neuen, gemeinsamen Identität
begleitet wurde. Die Einsendungen wurden in einem Ideenpool
gesammelt und daraus abgeleitet von Kommunikationsfachleuten
das entgültige Logo erarbeitet.
In der Bildmarke des ThyssenKrupp Konzerns bleiben die beiden
alten Identitätselemente - der Bogen bei Thyssen und
die Drei Ringe bei Krupp - erkennbar. Die Dreidimensionalität
betont die Kompetenz und Leistungsstärke des Unternehmens
und seiner Produkte, die auch in Zukunft eine wettbewerbsstarke
Position im Markt haben werden. Die zusammen-gesetzte Schreibweise
der Wortmarke ThyssenKrupp symbolisiert darüber hinaus
das Zusammenwachsen zweier gleichbe-rechtigter Partner,
die ihre Stärken vereinigt haben und verleieht dem
Schriftzug zusätzlich Profil und Markencharakter.
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