Logos / Symbole
Bei Logos handelt es sich um die visuellen Bestandteile
einer Markierung. Ihr zentraler Vorteil liegt zum einen
darin, dass sie leichter im Gedächtnis der Konsumenten
haften bleiben und abgespeichert werden (Gedächtnis-anker-Funktion).
Zum anderen können Logos leichter aus dem Gedächtnis
abgerufen werden und helfen dabei, die schlechter abrufbaren
übrigen Markierungsmerkmale zu "transportieren"
(Platzhalter-Funktion).
Graphische
Übersicht
Zunächst lassen sich Schrift- und Bildlogos unter-
scheiden. Bildlogos, auch Signets genannt, lassen sich weiter
dahingehend differenzieren, ob und in wie weit
sie einen semantischen (den Inhalt sprachlicher Zeichen
betreffenden) Zusammenhang mit der realen Leistung bewirken.
Während konkrete Logos eine hohe ikonische (bildhafte,
anschauliche) Ähnlichkeit mit der bezeichneten Leistung
aufweisen, stellen indexikalische Logos keinen direkten
Bezug her, sondern leiten sich aus den mit dem Objekt einhergehenden
Folgen ab. Beispiele für ikonische Logos sind z.B.
der "Stern" der gleichnamigen Zeitschrift
und der "Puma" des Sportartikelherstellers mit
gleich-lautendem Namen.
Zurück zu (1) Konzeption & Aufbau
Weiter zu (2) Management &
Ausbau
|
Indexikalische Logos wiederum finden sich bei Schwäbisch
Hall in Form von "Steinen" und bei der Versicherung
HUK-Coburg als "Schutzschild". Demgegenüber
weisen symbolische Logos keinen Bezug zum realen Objekt
her, sondern sind durch Lernvorgänge und zwischenmenschliche
Konventionen entstanden. Beispiele hierfür sind die
"drei Streifen" von Adidas und die "vier
Ringe" von Audi.
Logo-Auswahl (Teil 1)
Logo-Auswahl (Teil 2)
Der kritische Blick
"Die Menschen saßen in Platons Höhle. Im Gleichnis
des
griechischen Philosophen waren die Menschen in einer
Höhle angeschmiedet und sahen an der Wand ihres Ge-
fängnisses die Schatten der Wirklichkeit vorüberziehen.
Nun gab es diese platonische Höhle, Fernsehen genannt,
wirklich. Auf unserem Kathodenschirm konnten wir eine
"Canada Dry"-Realität bewundern: Das sah aus
wie die
Wirklichkeit, hatte die Farben der Wirklichkeit, aber es
war nicht die Wirklichkeit. Man hatte den Logos durch
Logos ersetzt".
Frédéric
Beigbeder, Neunundreissig-
neunzig, 2004, S. 55
|